Joe Fox’s Houseguest Rules

James und Kay Salters »Life is Meals« ist ein Foodblog in Buchform. Oder etwas Verwandtes, denn es geht in den 365 Kapiteln nicht nur um Rezepte, sondern auch um kulinarische Anekdoten und Persönlichkeiten, Historie, Tischsitten. Dies ist aus dem Text des 3. April, die Regeln fürs Eingeladenwerden von Joe Fox, der in New York Lektor im Verlag Random House war (etwa für Truman Capote):

  1. Never arrive early.
  2. Bring a house present the hostess will love.
  3. Stay to yourself for at least three hours a day.
  4. Don’t sleep in the wrong bed.
  5. Play all their games.
  6. Leave on time.

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Der Leutnant und die Jungfrau

Alte Ansichtskarte mit der Akropolis

Wer sich schon immer fragte, wieso in Richtung Amelinghausen in der Heide, zwischen Embsen und Drögennindorf, auf einer Anhöhe abseits des Weges dieses seltsame Gebäude steht, das vor langer Zeit einmal schneeweiß gewesen sein muss, erhält Aufklärung in der wunderbaren, gleichsam lustigen, gruseligen wie traurigen Geschichte »Der Leutnant und die Jungfrau« (Teil 1Teil 2), drüben im Blog von Patrick Gurris.

Links 22. April 2024

  • Als London einen Spatz verehrte Die Geschichte des 1940 geborenen Spatzenfindlings Clarence, der ein Symbol des englischen Widerstands gegen Hitler wurde und ihn sogar imitieren konnte. (Vor Jahren habe ich mal »Sold For A Farthing«, Clare Kipps’ Büchlein über den Spatz, erstanden – und nie gelesen. Vielleicht sollte ich ihm nochmal eine Chance geben.)
  • Literary love affair: why Germany fell for a windswept corner of Ireland Ein Großteil der Besucher der irischen Insel Acaill stammt, wegen des Besuchs der rheinischen Baskenmütze H. Böll, noch heute aus Deutschland.
  • The Analog Web »What you create on the web, in other words, can be whatever it is that you want it to be. That is the analog web.«
  • The Subversive Hyperlink (via ⬆️) »Links form the whole. Without links, there is no whole. No links means no web, only silos. Isolation. The absence of connection.«

Bauen

Zwei Texte der letzten Tage, die sich mit der Freude am Bau von digitalen Dingen beschäftigen. Konstantin Weiss über das Coden von Prototypen:

Und dann erwacht das Ding zum Leben. Es hört auf einen. Ich benutze es, probiere es aus, prüfe es, spiele damit. Und das Ding spricht zurück. Es sagt, was es werden will. Es zeigt, was schief hängt, und was gut kommt.

Und Robin Rendle über seine neue Website:

There’s not enough words in the English language to describe how cool it is to build a little publishing machine. That rare, lightning-in-a-bottle feeling of throwing a few services together and building something greater than the sum of its parts.

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Links 15. April 2024

  • Life lessons from a 44 year old »The best place for ideas is alone and on the move.« So isses.
  • The Dumbphone Boom Is Real (via kid37) »Stults’s partner, Daisy Krigbaum, was addicted to Pinterest and YouTube, bingeing videos on her iPhone before going to sleep. Two years ago, they both tried Apple’s Screen Time restriction tool and found it too easy to disable« Sind das erwachsene Menschen? Gute Güte, selbst meine adoleszente Tochter schafft es, während des Lernens das Telefon außer Reichweite abzulegen.
  • Literature-Map The Tourist Map of Literature (via Flovv)
  • Gotham Writers: Author Q&A »Here we present our exclusive collection of Q&As with a long list of illustrious authors.«

Ein Lied mehr XXVII: I’m So Lonesome I Could Cry

Al Green, 1973

Al Green war 1973 auf dem Höhepunkt seiner Karriere, er hatte mit seinem Produzenten Willie Mitchell in vier Jahren vier Alben aufgenommen, ihm gelang einfach alles. Auf Call Me, dem letzten der vier, interpretierte er, ohne dass es deplatziert wirkte, sogar dieses Lied von Country-Urvater Hank Williams. Problably the saddest song I’ve ever heard, hatte Elvis über das Stück gesagt. Al Greens Stimme gab ihm eine andere, irgendwie tröstliche Note.

Alles Gute zum heutigen 78. Geburtstag!

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Syd

Buchcover: The Movie Art of Syd Mead, Visual Futurist

Planung der Abendunterhaltung: geritzt.

Links 8. April 2024

  • Mania! Simon Reynolds über Substanzengebrauch beim Schreiben, insbesondere des auf Amphetamin basierenden Medikaments »Adderall«, und die Frage, ob sich dessen Einnahme im Ton des Geschriebenen nachweisen lässt oder manche Leute die Symptome beim Schreiben »von sich aus« erzeugen.
  • Die Kaltmamsell: Ein Jahr Mastodon (Ich bin ja erst eine Woche bei Mastodon, aber stimme zu: Es ist ein bisschen wie Twitter vor zehn, zwölf Jahren. Ich vermisse, dass zu jener Zeit alles an einem Ort war, nicht über verschiedene Microblogging-Dienste verstreut.)
  • Phil Manzanera’s feature on Jay-Z and Kanye West’s No Church In The Wild earned him more than “the entire 50 years” he was in Roxy Music
  • Vorgemerkt: »Bornheim Blues«, ein demnächst erscheinender Essay über Jörg Fauser. (Am 1987 gestorbenen Fauser muss man, neben seinem Werk natürlich, seine Abneigung gegen das grauenhafte deutsche Großliteraten- und Förderpreise-Establishment lieben. Das Vorwort zum Band Der Klub, in dem wir alle spielen zitiert seine Kritiker: »Ein mäßig talentierter Unterhaltungsschriftsteller sei Fauser. Einer, der Kunst nicht könne, über das Triviale nicht hinauskomme und auf den Spielplätzen der ernsthaften Literatur nichts verloren habe«. Also jemand, der dankenswerterweise all das vermied, was man gewiss nicht lesen mag.)

Unübersetzbare Begriffe (VII)

Svíndrugúr

In Island gebräuchliches Wort für das beim Lachen durch unregelmäßiges Einatmen entstehende Grunzgeräusch.

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